„Man muss reden mit den Leuten.“ Dieser Spruch, man hat ihn natürlich in bairischer Mundart im Ohr, bringt es auf den Punkt: Ein gutes Gespräch klärt und macht vieles besser, und dann geht es auch den Beteiligten besser. – Wenn es denn so einfach wäre! Vieles in unserer Kommunikation könnte nämlich klarer, effektiver, bewusster laufen, auch zugewandter. Um das zu reflektieren und für den Schulalltag zu üben, haben sich am Nachmittag des 18.11.2025 für gut dreieinhalb Stunden Lehrkräfte der Beruflichen Oberschule Passau zu einer schulinternen Fortbildung versammelt. Eingeladen war die vielseitige Münchener Kommunikationsexpertin Gisela Maria Schmitz. Der Titel der Veranstaltung: „Wertschätzende und diplomatische Kommunikation und Körperausdruck“.
Die Coachin, die unter anderem auch im Theaterbereich aktiv ist und Schulleiterin der Berufsfachschule für Darstellende Kunst „Schauspiel München“ war, ermöglichte den Teilnehmenden zahlreiche Aha-Erlebnisse. In einem spannenden Mix aus theoretischen Konzepten, Fallbeispielen und Übungen präsentierte sie vielerlei interessanten und praxisrelevanten Input. Typische, gerade auch für die Schule wichtige Fragestellungen sind etwa: Welche Rolle spielen meine eigenen Werte und Ängste in der Kommunikation? Welche Erwartungen habe ich, und welche wird mein Gegenüber mitbringen? Wie setze ich die je eigene Körperspannung und -haltung so ein, dass eine wirklich klare und stimmige Aussage entsteht? Und wie formuliere ich es so, dass es für den Menschen da vor mir wirklich annehmbar ist und „ankommt“? Da helfen die theoretischen Grundlagen und Übungen, die Gisela Maria Schmitz anbietet. Ein Beispiel: Erst wer sich die fünf Grundgebärden des Menschen bewusst macht, kann diese wirklich stimmig einsetzen. So kann man sich Schritt für Schritt effektiv einarbeiten in eine glaubwürdige, zugewandte und klare Kommunikation. Genau diese brauchen wir an der Schule. Ja, angesichts der reichlich verwahrlosten Debattenkultur heutzutage brauchen wir sie generell in der Welt. Vermutlich dringender denn je.
Stephan Reiter, StD