Am 15. Januar 2024 unternahmen wir, die Klasse S13a der Fachoberschule Passau, im Rahmen des Unterrichtsfachs „Sozialwirtschaft und Recht (SWR)“ eine Exkursion zum Amtsgericht Passau. Im Vorfeld hatten wir uns im Lernbereich Strafrecht intensiv mit den Tatbestandsmerkmalen von Straftaten und den Funktionen der Strafe auseinandergesetzt, was die Frage aufwarf, wie Strafen eigentlich in einem Gerichtsprozess verhängt werden und wie eine Gerichtsverhandlung abläuft.
Unser Lehrer, Herr Ott, schlug uns daher vor, zwei Gerichtsverhandlungen zu besuchen, um den Unterrichtsinhalt greifbarer zu machen. Voller Vorfreude versammelten wir uns vor dem Amtsgericht und wurden nach einer stichprobenartigen Kontrolle der Taschen eingelassen. Leider fiel die erste Verhandlung des Tages aus und so mussten wir geduldig auf die zweite Verhandlung warten. Dabei ging es um Schleuserkriminalität; angeklagt war ein22jähriger Syrer mit Wohnsitz in Schweden, der im August 2023 zweimal Flüchtlinge in Ungarn aufnahm, um sie über Österreich nach Deutschland einzuführen.
Gespannt betraten wir den Gerichtssaal und neben dem Richter und zwei Schöffinnen fanden sich weitere Personen ein, darunter der Angeklagte (in Fußfesseln), sein Pflichtverteidiger, die vor der Verhandlung vereidigte Dolmetscherin, ein Staatsanwalt und zwei Zeugen - Polizeibeamte, die die Verfolgungsjagd mit dem Transporter des Angeklagten schilderten. Nach zwei Stunden sprach der Richter das Urteil: Freiheitsstrafe von zwei Jahren und sechs Monaten – ohne Bewährung.
Durch den Ausflug zum Amtsgericht Passau konnten wir einen Einblick in den juristischen Alltag gewinnen und es war eine sehr spannende Erfahrung!
Kaltrina Ramnabaja und Lena Riederer, S13a